Altersarmut erwartet Deutschland – Chefsache auch bei Frau Merkel?
Das Thema Altersarmut beschäftigt aktuell die Politik und ruft Gewerkschaften auf den Plan.
Neusten Berechnungen zur Folge steht zukünftig einem Arbeitnehmer, selbst nach 35 Jahren Vollzeitbeschäftigung und einem Gehalt von 2.500,00 € Brutto, ab dem Jahr 2030 nur die Grundsicherung als Altersrente in Aussicht (derzeit 688,00 €). Demnach ist das Armutsrisiko künftiger Rentengenerationen weitaus höher als bislang bekannt. Dies bedeutet im Klartext, vielen der heutigen Arbeitnehmer steht der Gang zum Sozialamt bevor, wenn keine zusätzliche Vorsorge betrieben wird. Der Beitrag des Arbeitnehmers zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt bei diesem Bruttoeinkommen bei grob 500 Euro monatlich (incl. Arbeitgeberanteil).
Umstritten ist der Vorschlag von Arbeitsministerien Ursula von der Leyen zum Modell Zuschussrente. Bei diesem sollen Geringverdiener bis auf 850,- € aufgestockt werden. Es sei für Niedrigverdiener untauglich, wegen zu hoher Zugangshürden diese überhaupt zu bekommen. Ebenso schaffe dieses Modell neue Ungerechtigkeiten in der Bevölkerung, für die Arbeitnehmer die eventuell länger und mehr gearbeitet haben, dann aber ohne Zuschuss bei selber Rentengröße auslaufen würde. Grund für das steigende Armutsriskio ist der Beschluss aus der Rentenreform die bis zum Jahre 2030 die gesetzliche Rente auf circa 43 % des durchschnittlichen Nettolohns beschränken wird. Schuld ist jedoch das Rentensystem an sich, da der sogenannte „Generationenvertrag“ nicht mehr funktioniert, deshalb ist es ohne private Vorsorge nicht zu schaffen, ein auskömmliches Ruhestandeinkommen zu erzielen. Die Modelle Riester Rente, private Altersvorsorge sowie Lösungen über eine betriebliche Altersvorsorge und der sogenannten Rürup Rente müssen fester und frühzeitiger Bestanteil einer Ruhestandsplanung werden.
Es ist unglaublich zu sehen, wie sich das ganze Thema mittlerweile entwickelt. Menschen, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben, müssen im Alter mit der Sorge leben, nicht von ihrer Rente leben zu können. Das darf einfach nicht sein. Menschen, die solange gearbeitet haben, sollten das Recht auf eine Absicherung im Alter haben. Es kann nicht sein, dass Menschen im hohen Alter noch einer Beschäftigung nachgehen müssen, um nicht in die Altersarmut zu fallen.