GKV – Versicherte zahlen mehr


Vergleich zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung | GKV vs PKV

Das Meinungsforschungs-Institut TNS Infratest hatte im Auftrag eines großen Krankenversicherers ermittelt, dass gesetzlich Krankenversicherte im Durchschnitt 380 EUR pro Jahr zusätzlich zum Krankenversicherungsbeitrag aufwenden. Dabei wurde unter 1.285 Bundesbürgern ab 25 Jahren eine Befragung durchgeführt, darunter 1.118 gesetzlich und 167 privat Krankenversicherte.

Die Studie belegt, dass sich diese Selbstzahlungen wie etwa die Praxisgebühr und Zuzahlungen wie etwa Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL-Leistungen) auf die nachfolgenden Leistungsarten verteilen und in den letzten fünf Jahren zum Teil deutlich gestiegen sind.

Am häufigsten genannt wurden:

  • Praxisgebühr mit 90 %,
  • Apotheke mit 80 %,
  • Zahnarzt mit 64 %,
  • Haus- und Facharzt mit 42 %,
  • Physiotherapie und Massagen mit 35 %,
  • Krankenhausselbstbehalte mit 27 %,
  • Heilpraktiker und Naturheilkunde mit 13 %.

Weitere Ergebnisse:

  • Mehr als 75 % der Befragten gaben an, dass sie zuletzt mehr hinzugezahlt hätten als früher.
  • Fast jeder Dritte berichtete sogar von einer starken Zunahme.
  • Über 80 % der Befragten empfinden das Gesundheitssystem als zu teuer.
  • Insgesamt schätzen rund 90 % die medizinische Versorgung in Deutschland als “gut” bis “sehr gut” ein.
  • 96 % der gesetzlich Krankenversicherten haben im letzten Jahr Gesundheitsleistungen aus der eigenen Tasche bezahlt.
  • Im Durchschnitt liegen die Selbstzahlungen bei 380 EUR pro Jahr.
  • Besserverdienende (mtl. Nettoeinkommen größer 2.500 EUR), Frauen (440 EUR) und westdeutsche (395 EUR) GKV-Versicherte zahlen überdurchschnittlich viel hinzu.
  • Geringverdiener (mtl. Nettoeinkommen zw. 1.000 und 1.500 EUR), Männer (300 EUR) und Ostdeutsche (325 EUR) zahlen unterdurchschnittlich viel.
  • Nur 2 % meinten die Höhe der Selbst- und Zuzahlungen habe in den letzten fünf Jahren abgenommen.
  • Höhere Selbstzahlungen sowie Zuzahlungen gaben 84 % insbesondere der 25- bis 39-Jährigen an; nur 72 % waren es ab Alter 60 Jahre.
  • Immerhin 20 % der Befragten ließen Behandlungen, Untersuchungen oder Impfungen aufgrund von Selbst- oder Zuzahlungen gelegentlich oder regelmäßig nicht vornehmen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert