Versicherungen – Vergleiche im Internet – Interview zum Thema
Versicherungsvergleiche im Internet – Interview mit “Finanzen”
Internet-Versicherungsvergleiche und warum ein Versicherungsmakler die Karten auf den Tisch legen sollte!
Finanzen: Herr Kühnert, ist ein Versicherungsprodukt nur so gut wie sein Rating?
Mathias Kühnert: Ein Rating ist ein Indikator, ohne Frage. Jedoch ist dieses Thema bereits so inflationär, da nahezu jedes Unternehmen einen Testsieg, eine Urkunde oder Pokal nachweisen kann. Selbst die Finanzzeitschrift Finanztest beweist uns regelmäßig unterschiedliche Auffassungen, in einer Ausgabe gelobt, in der Anderen zerrissen. Die daraus resultierende Entscheidung war also abhängig vom Ausgabedatum. Ein Beispiel: Weshalb interessiert einen Kunden ein Testsieg in der Servicequalität, wenn der Preis nicht stimmt, bei einer Risikolebensversicherung.
Finanzen: Was hat der Verbraucher dann von einem Versicherungsvergleich im Internet?
Mathias Kühnert: Das frage ich mich auch, vielleicht ist es im Bereich einer Kfz- Versicherung weniger tragisch, da hier oft wirklich nur der Preis eine Rolle spielt und es nicht um das bilden von Kapital geht. Aber dennoch ist das Bedingungswerk, also das viele Kleingedruckte, wichtig. Das spielt nämlich genau dann eine Rolle, wenn der Versicherer in die Pflicht genommen wird und dann waren eventuell gesparte 20 € im Jahr ganz schön teuer. Leider sind diese Details in den Vergleichen nicht vorhanden.
Finanzen: …kann der normale Kunde das erkennen?
Mathias Kühnert: Nein, dazu benötigt er fundiertes Fachwissen und regelmäßige Weiterbildung. Er muss in der Lage sein eine Frage zu stellen, dies kann er meistens nicht, weil ihm schwächen von Unternehmen selten freiwillig transparent gemacht werden.
Finanzen: Testsieger kontra Produktqualität: Worauf kommt’s an?
Mathias Kühnert: Ein Versicherer, der heute noch hohe Überschüsse ausweisen kann und darauf Prognosen für die Zukunft abliefert um einen Kunden zu gewinnen, obwohl die Bilanzkennzahlen des Anbieters dies nicht hergeben, da er vielleicht sogar stille Lasten anstatt Reserven vorweisen muss, ist ein Testsieg von heute aber der Verlierer von morgen. Der Kunde, der jedoch heute seine Vorsorge bei diesem Unternehmen startet ist der Leistungsempfänger in der Zukunft. Eventuell genau dann, wenn es für ihn wichtig wird. Hell sehen können wir auch nicht aber wenn ein Kunde diese Dinge heute schon wissen kann, würde er vielleicht anders entscheiden.
Finanzen: Sie klären ihre Kunden über Haken und Ösen auf? Haben Sie ein Beispiel?
Mathias Kühnert: Riester Banksparplan ist kein Versicherungsprodukt. Erst mal richtig. Doch zum Zeitpunkt wofür der Kunde es eigentlich gespart hat und er die Leistung haben will, kommt dann doch ein Versicherer ins Spiel und der Anbieter sowie die Kosten und auch gültige Rentenfaktoren werden dann ermittelt. Und der Anbieter, den er nicht wollte und die „Kosten“ die er sich sparen wollte, hat er dann doch. Im Grunde nicht schlimm, wenn man es weiß. 😉
Finanzen: … und welche Akzeptanz findet das beim Kunden?
Mathias Kühnert: Die Akzeptanz ist riesengroß, dass beweisen uns viele Mandate. Jeder Auftrag ist eine Anerkennung unserer Dienstleistung. Eine Aussage wie „das hat mir noch nie jemand so erklärt, ich habe alles verstanden“, die geht unseren Beratern dann runter wie Öl.
Finanzen: Die Langfristigkeit des Altersvorsorgevertrages ist vergleichbar mit einer Immobilieninvestition?
Mathias Kühnert: Nein, das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Eine Immobilie ist ein übertragbarer Vermögenswert, wovon auch weitere Generationen ihren Nutzen haben können, im Übrigen auch zur Altersvorsorge. Nun ist nicht jeder in der Lage beides zu haben. Zumal mehrere „Bausteine“ eine gute Altersvorsorge ausmachen. Deshalb bieten wir unserem Klientel eine professionelle Ruhestandsplanung an.
Finanzen: Sparen am falschen Ende kann sich rächen? Für wen?
Mathias Kühnert: Naja, am Ende wohl immer für den Kunden.